Ein Gangrel steht im Walde ganz still und stumm….
Am frühen Abend trafen sich die Kämpfer am Rande des Gangrelgebietes.
Ian, bewaffnet mit einem mittelalterlichen 1 1/2 Händer, womöglich Irischer oder schottischer Herkunft. BW-Waldtarn-Hose, alter oliver BW-Parka, das Gesicht mit Tarnschminke „verunstaltet“.
Erich, in den Händen seine „Gitarre“ haltend trug eine Schutzweste über seiner Lederjacke. Auch er trug eine Woodland-Hose, allerdings von U.S.-Militärischer Herkunft. Auch Erichs Gesicht war schwarz-grün geschminkt.
Und Louise? Naja, die sah aus wie immer…
Es wurde nicht viel zeit verloren. Nach einer kurzen Besprechung der Truppführer fand man sich in den Trupps ein und marschierte los.
Der Plan war zunächst folgender: Das Gelände spaltete sich in mehrere Wege auf welche alle drei zu einem Versammlungsort der Gangrel führen sollte. Den Weg auf dem man mit dem größten Widerstand rechnete sollte die Gruppe von Herrn von Arnim-Suckow (in dem sich auch Oberst von Ley befand) nehmen. Erichs Trupp eskortierte die Gruppe des Ventrue, doch schon nach ein paar Metern hörte der Brujah Thorben ein klicken unter seinem Fuß als er einen Schritt machen wollte. Der Brujah hielt inne und während ein anderer vorsichtig nachschaute was da geklickt hatte. Der Hauptweg war vermint. Während jemand die Miene unter Thorbens Fuß entschärfte schlug Oberst von Ley vor abseits der Wege durch das Unterholz zu gehen. Er hatte den Satz kaum beendet und sich etwas in den Wald hinein bewegt als es auch unter seinem Fuß ein Klick-Geräusch gab. Nachdem auch diese Miene entschärft wurde drehte die Gruppe um und suchte sich einen anderen Weg zwischendurch hörte man immer mal wieder Wolfsgeheul welches zweifelsohne der feind ausgesendet hatte. Sie wussten, dass wir kommen!
Der Feind ließ sich nicht lange bitten und schon bald traf die erste Welle vereinzelter kleiner Trupps aus jungen Gangrel ein. Für die Gruppe um Oberst von Ley und dem Team von Erich noch keine wirkliche bedrohung und so konnten die Angreifer schnell ausgeschaltet werden. Doch in anderen Trupps lief es nicht so glatt und schon mussten die ersten Verwundeten versorgt werden.
Nach einiger Zeit kamen die Trupps auf eine Lichtung welche zweifelsohne dank der Fotos von der Lagebesprechung als der Versammlungsplatz der Gangrel identifiziert werden konnte. Nun trafen immer wieder mal einige Gangrel auf. Auch schon die ersten mit ihren alles zerfetzenden Krallen doch auch hier leisteten die Kämpfer genug Widerstandskraft um die Angriffe abzuwehren.
Nun kamen immer wieder Wellen von zwei, drei oder noch mehr Gangrel. Während die unverletzten Kämpfer einen Ring bildeten wurden im inneren so schnell wie möglich die ersten schwerer Verletzten versorgt.
Die Gangrel fingen an Spielchen zu spielen: Einzelne Gegner kamen bis auf wenige Meter an die Formation heran in der immer noch die Verletzten versorgt wurden. Sie standen einfach nur da ohne sich großartig aggressiv zu verhalten. Doch wenn man sich auf sie zu bewegte dann wichen sie wieder ein kleines bischen zurück. Auf diese weise Versuchten sie die Formation aufsplitten und einzelne Kämpfer zu überwältigen. Doch diese Taktik ging nicht auf. Bis plötzlich die Meldung kam, dass es einen ersten Verlust gab: Wilhelmina Murnau wurde vernichtet als sie Rubens Rückzugbefehl missachtete.
Die Gruppe (inzwischen eigentlich alle verfügbaren Kämpfer gleichzeitig als eine große Formation anstatt einzelner kleiner Trupps) kämpfte sich langsam und mühselig zu dem Punkt vor an dem Sarah O´Brien und ihre Leibgarde vermutet wurde. Und auch wenn es immer wieder Verzögerungen wegen Verletzungen gab stand die Gruppe irgendwann vor dem Gebäude in dem Sarah zu finden sein sollte. Doch ein Spürtrupp vermeldete kurz darauf, dass das Gebäude leer war. Nun machten sich alle auf zu dem Ritualplatz, welcher Anfangs umgangen wurde da der Weg dorthin vermint war. Doch die Formation wurde wegen den Verletzten immer langsamer und kam irgendwann komplett zu stehen als mal wieder ein paar Gangrel es geschafft hatten die Formation zu durchbrechen und noch mehr Schaden anzurichten.
Da es so aussah als würden von den Gangrel nurnoch O´Brien und ihre Leibwächter übrig sein sollten sich die Verletzten im leer stehenden Haus verschanzen. Die restlichen noch stehenden Kämpfer, darunter auch Louise, Ian und Erich (obwohl letzterer schon stark angeschlagen schien) machten sich auf zum letzten Kampf.
Auf einer erhöhten Sandfläche standen sie sich nun gegenüber: Eine Handvoll Camarilla-Krieger gegen neun oder zehn Leibwachen, welche in einer reihe standen. Dahinter Sarah O´Brien…
Der Plan war Oberst von Ley eine Schneise freizukämpfen damit dieser an Sarah O´Brien herankommen kann.
Dann ging es los. Schon nach kurzer Zeit gab es kaum noch einen Überblick. Nur noch Kampfgeschrei, Waffen klirren, Blutgeruch…
Erich sah irgendwann wie sein Clansbruder Thorben in einem Gebüsch mehreren Gangrel unterlag, doch er kam nicht bis zu ihm durch um ihm zu helfen. Thorben war verloren. Und wieder Orientierungslosigkeit im Kampfgetümmel. Brujah fauchen… Gangrelklauen… Die Gegner waren einfach nicht klein zu kriegen. Doch da: Ian lag leblos am Boden. Er nahm den Körper seines Mitstreiters auf die Schultern und sah sich um: mit dem Rücken zu einem Gebüsch gewandt sah er um sich herum zumindest in nächster Nähe nur noch die Anhänger O´Briens. Wie es schien hatten diese noch nicht richtig registriert, dass der Feind direkt vor ihnen stand und im Kampf mit einem leblosen Körper auf den Schultern nicht den Hauch einer Chance hatte. Jetzt hieß es schnell Handeln: Erich bahnte sich eine Gasse in dem er ein paar seiner Feinde weg fauchte und rannte so schnell er konnte etwas weiter auf das freie Feld bei der Anhöhe wo sich seine Verbündeten bereits neu formierten.
Einige Schläge und Schüsse wurden noch ausgetauscht als plötzlich alles vorbei zu sein schien.
Der Feind war vernichtet. Sarah O´Brien und ihre Elitegarde war besiegt.
Erich machte eine Bestandsaufnahme, seine gesamte Gruppe hatte ja an diesem letzten Kampf teilgenommen. Ian lag in Starre, das war ja nichts neues. Ein Stück weiter lag der torpide Körper des Tremere Klein, welcher auch Erichs team angehörte. Und Lex??? „LEEEEEEX!!!“ Erich bekam keine Antwort. Stattdessen kam die durchsage, dass O´Donnells Bombe in drei Minuten gezündet würde. Es blieb keine zeit mehr nach Lex zu suchen. Erich schnappte sich mit letzter Kraft Ians und Kleins Körper und versuchte das Gefahrengebiet auf kürzestem Wege zu verlassen während andere los liefen um bei der Evakuierung der im Haus verschanzten verletzten zu helfen.
In einiger Entfernung sah Erich die Explosion. Es war vorbei. Die Schlacht war geschlagen. Sie wurde sogar gewonnen. Aber der Preis war sehr hoch.
Aber wie hoch der Preis wirklich gewesen ist sollte Erich erst am Sammelpunkt erfahren, das Gebäude in dem vorherige Nacht die Besprechung statt fand.
Bereits auf der Treppe zum Eingang empfingen Erich zwei schluchzende Brujah: Frl. Tipp und Dorothea Bishop saßen auf den Stufen und lagen sich gegenseitig tröstend in den Armen. Die beiden berichteten was passiert sei, dass nicht nur Thorben gefallen sei sondern auch dass Lex definitiv nicht mehr ist. Und auch dass Stanislav im Kampf gefallen sei. Obwohl sein Körper noch erhalten geblieben ist sei doch kein Leben mehr in ihm…
Im Gebäude ging es bereits Rund: Jester kniete auf allen vieren winselnd vor Oberst von Ley und bettelte um Gnade. Wie es schien hatte Jester den finalen schlag gegen O´Brien durchgeführt obwohl der Oberst dieses recht für sich beansprucht hatte. Einige der Anwesenden hielten von Ley zurück so dass dieser sich ein wenig beruhigen konnte und Jester nicht vernichtete…
Stattdessen wurden die Gläser erhoben und auf die gefallenen Kameraden getrunken:
– Wilhelmina Murnau
– Klaus von Klitzing
– Juri
– Wilhelm von Deust
– Lex
– Thorben
– Stanislav Pjotronov
Doch der Abend wollte einfach nicht aufhören: Die Tür flog auf und eine laute weibliche Stimme verkündete dass der Archont seiner aller christlichsten Majestät Karol van der Voort hinter dem Haus auf von Ley warten würde.
Als die Anwesenden draußen versammelt waren verlas der Herold des Gangrel-Archonten ein schreiben des Justikars selbst in dem Oberst von Ley des Verrats an der Camarilla bezichtigt wird.
Von Ley war völlig empört über dieses Schreiben und forderte den Archonten zum kampf Gangrel gegen Gangrel auf. Da von Ley natürlich schon schwer angeschlagen war dauerte es nur Sekunden bis dieser in Starre lag und vom Archonten mitgenommen wurde.
Fassungslos starrten die Anwesendem Archonten und dessen Gefolge hinterher.
Kurz darauf löste sich die Gesellschaft auch auf damit sich jeder zurückziehen und die Wunden lecken konnte…