Der Einladung Tatjanas zu einer lockeren Party folgte – wie nicht anders zu erwarten – der gesamte Clan Brujah. Doch auch viele neue Gesichter und einige Gäste von außerhalb fanden sich im Haus des Prinzen ein. Unter den neuen Gesichtern waren der Ventrue Alexander von Hohenzollern, der fast den ganzen Abend in Begleitung von Ismail Suredin gefunden werden konnte, und der Nosferatu Richard Valerian Lane. Auf der Rückreise von Hamburg nach Berlin befand sich die Toreador Gralewski, in dessen Begleitung sich Angelina, das Mündel von Thor Klauendenker, der ein wenig später zu dem Treffen kam, befand. Frau Gralewski war das einzige Mitglied der Rosen, die der Aufforderung der Gastgeberin folgte und sich selbst in Form einiger Fotos auf das Treffen mit einbrachte. Die beiden anderen Toreador, Hester Sturm und Lothar Kube, gaben ihrem Drang zur Selbstdarstellung augenscheinlich nicht nach. Ein weiterer – mehr oder weniger gern gesehener – Gast war der Malkavianer von Deust aus Magdeburg, der sich nach längerer Abwesenheit mal wieder die Ehre gab und mit seinem „Fingerschmuck“ ein ums andere Mal für Gesprächsstoff sorgte.
Kaum, dass der Abend richtig begonnen hatte, wurde er auch schon unsanft von der ersten Auseinandersetzung zwischen Thor und Suredin gestört, die sich vor dem Haus lautstark über Etikette, Traditionen und Thors Mündel stritten. Schnell konnte der Streit beigelegt werden, als auch schon die nächste Überraschung ins Haus stand, denn der Toreador Nicolas van der Veek platze in unnachahmlicher Weise auf die Party. Wenig später, als er sich mit Tatjana kurz ins Hinterzimmer zurückgezogen hatte, erschien der Prinz, der von einer etwas zerzaust wirkenden Gastgeberin begrüßt wurde. Ein kurzes lautstarkes Gespräch unter vier Augen später verließ der Prinz das Hinterzimmer mit der Aufforderung an Nick, sich ihm öffentlich und ordentlich vorzustellen. Einige Minuten später stellte er dann entrüstet fest, dass der Toreador aus dem Fenster geflüchtet war und gab ihm 72 Stunden, sich ihm vorzustellen oder die Domäne zu verlassen.
Doch auch hiervon konnte die Stimmung nicht getrübt werden und so fand es auch zu späterer Stunde niemand befremdlich, dass auf einmal der gesamte Clan Brujah tuschelnd vor der Haustür stand und sich über längere Zeit nicht vom Fleck bewegte, und auch niemandem einen Blick in seine Mitte gewährte. Bevor jedoch Fragen aufkommen konnten, eskalierte die Situation zwischen Thor und Suredin erneut. Diesmal konnte ein Duell nicht abgewendet werden. Die Wahl der Waffen fiel auf die bloßen Fäuste bis zum ersten Tropfen scharlachroten Blutes, das den Boden berührt. Mit der Losung „Recht braucht vor Unrecht nicht zu weichen!“ auf den Lippen nahm Suredin die Schläge von Thor ungerührt und ohne Gegenwehr hin, bis ein paar Tropfen seines Blutes auf den Boden spritzten. Doch sollte der Streit noch nicht beendet sein, da der Ventrue den Gangrel beschuldigte nicht camarillatreu zu sein und gar nicht zu der heiligen Gemeinschaft der Camarilla zu gehören. Ein kurzes Gespräch unter vier Augen mit der Prinzregentin später entschuldigte sich der Ventrue bei Thor und Marlik, der in der Zwischenzeit vom Prinzen zum Primogen der Gangrel ernannt worden war, für seine Äußerungen gegenüber Clan Gangrel.
Langsam aber sicher klang der turbulente Abend allmählich aus, so dass sich auch die letzten Gäste knapp zwei Stunden vor Sonnenaufgang auf den Heimweg machten.