Freitag, 19. Juni, Einladung zu einer Ausstellung
von Clan Nosferatu/Malkavianer-Neonates:
Marlik traf vor dem Eingang des Hauses den Herrn von Falkenbach und erfuhr nebenbei im Gespräch, das dieser es ist, der den Posten der Geißel in Teutoburg besetzt. Unzufrieden merkte er sich wieder einmal, das die Ämter in Teutoburg dringend einer Öffentlichkeitsarbeit benötigen.
Schon bei Tür der Tür bekam er einen Schreck: Willhelm von Deust, jener Malkav, den er um dessen Unmenschlichkeit am meisten hasste, öffnete ihm die Tür. Innerlich seufzend trat er höflich grüßend ein, erkundigte sich nach den Gastgebern, wurde aber gleich zu Anfang mit der Anmerkung enttäuscht, das man keine Ahnung hätte, wie man a) keine Ahnung hätte, wo sich diese befinden und b) drei Menschen, allerdings eingeweihte, wahrscheinlich Ghule, den Ort auch bevölkern. Marlik nickte angewidert und knurrte leise, denn er hasst ungeordnete Zustände und ist der Meinung, die unsterblich Verfluchten sollten sich nicht mit den Lebenden, die ihre Beute stellen, vermengen, um sie nicht zu verderben.
In den Räumen war es so chaotisch wie angekündigt, obwohl es nur zwei waren. Marlik, der sich zuerst noch mit all seinen Titeln vorstellte, ließ dies bald (als er feststellte, das kein Anderer hier Ancilla war), um sich unter die Anwesenden besser mischen zu können und nannte diese nur auf Anfrage.
Smalltalk hielt er kurz, um sich erstmal einen Überblick über die Personen zu bekommen, merkte sich aber die Personen und kam danach aber darauf zurück.
Innerhalb der Begrüßungsrunde traf er auch die Nosferatugastgeberin, die behauptete, von ihm schon gehört zu haben.
(…)
In einem Gespräch mit einem anwesenden Tremere folgte Marlik seinem abstrusen Sinn für Humor, in dem er seinen Gesprächpartner eine Kette von Fragen stellte, die dieser zu bejahen hatte, bis er zu seiner eigentlichen Frage kam: „Ihr seid Tremere?“, „Ist ihnen das Gildehaus in Teutoburg bekannt?“, „Als Haus und Clan haben sie ja eine besonders enge Verbindung zueinander, nicht wahr?“, „Dann beantworten sie mir doch einmal, warum weigern sich die Tremere, bedingungslos meinen Prinzen zu unterstützen und verweigern die Teilnahme an Domänentreffen?“ Der Neonate schluckte nur ganz kurz bei dieser Frage, von der Marlik wusste, er würde sie nicht beantworten können, fing sich aber sofort mit einem „das weiß ich nicht so genau. Regionale Clanspolitik ist für einen Neonaten recht vielfältig. Ich kann das aber für sie in Erfahrung bringen, wenn sie möchten.“ Marlik lehnte ab, innerlich beeindruckt, wie schnell dieser Neonate die Klippe gemeistert hatte, die er so oder ähnlich jedem Vampir einmal aufbürdet den er trifft. Ein Test, der bestanden wurde und damit belohnt wurde, das Marlik sich weiter nett mit ihm unterhielt. Fast mit jedem Anwesenden machte er solch einen test, förderte dann später, in dem er die Meinung desjenigen, der bestanden hatte, lobte oder bestrafte, indem er das Gegenteil tat. Schwäche braucht harte Erprobungen, um zu wachsen.
(…)
Eine Frechheit am Rande hielt Marlik kurz auf: Brunn, dieser elende Nosferatu, stand vor ihm und fauchte ihn an. Was Marlik einfallen würde, ihn als Sabbatianer zu bezeichnen. Drei Vampire hätten für sich einen Gefallen eingefordert, da sie angeblich Marlik davon abgehalten haben, sich auf diesen Schmierenkomödianten zu stürzen. Marlik erwiderte lächelnd, das er ihn keineswegs für einen Sabbatianer halten würde, sonst wäre Brunn auch längst Geschichte. Vielmehr schwinge sein Gegenüber die Anarchenfahne, was Marlik nicht sehr viel besser fand.
Und wenn jemand meinte, einen Gangrelancilla abhalten zu können… naja… Brunn sollte die drei doch mal zu ihm schicken.
(…)
Es gab Kunstaustellungen und lange, für Marlik uninteressante Reden wurden gehalten. Als Ancilla nickte er, hörte zu und gleichzeitig weg.
(…)
Als Ancilla Schüssler kam, kippte der Abend. Wäre dieser Malkavianer nicht mit Marlik außerhalb des Hauses gewesen, würde Marlik ihn für die Umständen verantwortlich machen. Die Malkavianer hatte eine Frau, die auf einer Liege lag begonnen zu therapieren. Nicht einer von ihnen war Psychologe und die Fragen fand Marlik eher belanglos, zumal er glaubte, eine Vampirin dort vor sich zu sehen. Sie gefiel ihm, witzig in der Rhetorik, ungezwungen in den Antworten und ein klein wenig verwirrend, denn er hatte sowohl gesehen, das sie Blut (Reagenzglas) wie Sekt getrunken hatte. Als die Fragen immer banaler wurden (die Frau auf der Liege war den anderen einfach in Redekunst überlegen), stellte sich ein Vampir mit einem Dolch neben sie, ohne das sie reagierte.
Marlik, der ihre Selbstverletzungsnarben gesehen hatte (und sich fragte, wie sie DAS mit der Heilfähigkeit eines Vampir hinbekommen hatte), verließ angewidert den Raum. Kaum war er mit Lane und Schüssler bei einer Zigarette, begann der Schmerzenschrei der Frau und alle drei stürzten hinein.
Von Deust, der Schlächter, hatte wieder einmal einen Menschen umgebracht und verstümmelt, und Marlik hatte es zugelassen, nur weil er einen dummer Fehler gemacht hatte. Nur weil er überwältigt war von Trauer und Selbstvorwürfen, schwemmte der Hass nicht in ihm hervor, der Deust vielleicht den Tod gebracht hätte. Fast zärtlich bahrte er die auf dem Boden liegende Menschenfrau auf, verschloss ihr die offen stehenden Augen und den Mund. Nach einem kurzen Moment der Verzweiflung drehte er sich um, in sich gefasster, um den Mörder anzuschreien, der sich in seinem Wahnsinn uneinsichtig zeigte. Marlik nahm sich vor Deust dafür büßen zu lassen, dadurch zu sühnen, das er den Irren verurteilen lassen würde, irgendwann und für irgendwas. Die Ewigkeit, schwor er sich, sollte Deust nicht vergönnt sein. Es gab Wesen, die gestoppt gehörten, zum Wohle aller.
Doch dann wandte er sich ab, nun war seine Pflicht gefragt, nun, da es zur Sprache gekommen war, das ein Mensch nach Hause geschickt worden war. Marlik wurde lauter und absichtlich autoritärer. Er versicherte sich bei ihrem Besitzer, das der Maskerade keine Gefahr drohte und rief die Anwesenden zur Ordnung, weil diese zwar lauthals einen Maskeradebruch lamentiert hatten, aber nicht die Notwendigkeit sahen, selbst für die Eindämmung eines solchen Bruches Folge zu tragen.
Der Ghulbesitzer, Marliks Meinung nach ein gewisser Herr Mertens, wurde kurze Zeit danach liegend vor dem Haus gefunden, angeschossen und mit großer Kraft verprügelt. Marlik, innerlich über den neuen Vorfall, den er auch als Maskeradegefährdung ansah, entsetzt, trug ihn persönlich hinein und versorgte ihn mit Blut aus einer Karaffe. Dann als der Vampir nicht aufwachen wollte, stand Marlik etwas hilflos da. Sollte er dem fremden vampir etwas von seinem Blut
Kurze Zeit danach verließ Marlik das Haus, um sich zur Ruhe zu betten. Was hatte ihn geritten, ein Treffen des Clans Malkav zu besuchen, fragte er sich…“ geben, damit er aufwachte? Sollte er ihm wirklich etwas Freiheit nehmen? Er entschied sich anders, stattdessen sorgte Marlik für eine Unterkunft, nicht ohne den zukünftigen „Gastgeber“ Mertens einzuschüchtern, damit dieser die Situation nicht ausnutzte.