Taras Einstandsparty
Die Toreador Tara Defolg lädt zu einer kleinen Einstandsparty. Und getreu ihrer amerikanischen Herkunft stehen Poker und Country-Musik auf dem Plan. Viele Teutoburger folgen ihrer Einladung. Und so sind neben dem Prinzen und Tatjana, die die vernichtet geglaubte Sam Meinert mitbrachte, der gesamte Clan Brujah, MzB, Peter von Steineck mit einer Mitarbeiterin, Bertram, Kashia, und Hamisch. Der Malkavianer Gundlach scheint Tatjana bekannt zu sein, obwohl er den anderen Mitgliedern Teutoburgs unbekannt ist. Spät in der Nacht taucht auch noch ein weiterer Malkavian namens Gabriel auf, der sich am Spieltisch gleich heimisch fühlt und genau wie Tara und Jack aus den USA stammt.
Schnell verwischen am Poker-Tisch die Standesdünkel und so dürfen auch die anwesenden Ghule ihr Können und ihr Glück beim Karten spielen beweisen.
Im Laufe des Abends findet Kashia ein Päckchen mit ihrem Namen darauf, um das eine Menge Wirbel gemacht wird, so dass am späteren Abend Hester noch vorbei kommt, um die Sache zu klären und dem Malkavianer Hamisch verboten wird, weiter mit einer Gabel vor Kashia herumzufuchteln.
Der Abend ist im großen und ganzen von einer oberflächlich lockeren Atmosphäre geprägt, die jedoch durch mehr oder weniger offene Spannungen immer wieder getrübt wird. Trotzdem wird bis spät in die Nacht geredet und gespielt.
There is nothing to worry about……..?
Normalerweise macht sie sich nicht viel aus Etikette und Floskeln. Gewisse Grundsätze hat sie schon immer befolgt. Man meldet sich an. Erst recht, wenn darum gebeten wird. Vier Anmeldungen liegen ihr vor. Doch die Liste der Geladenen ist etwas länger.
„So, ich hab jetzt alles eingepackt. Hey, was ist los?“
„Sieh dir das doch mal an.“ Sie hält ihm den Ausdruck hin. „Was ist so schwer daran zu sagen, ob jemand kommt oder nicht?“
Jackson grinst und nimmt ihr den Zettel ab. „Komm entspann dich. Es werden bestimmt alle kommen, die du aufgeschrieben hast. Sag mir lieber, wer von denen wer ist, und was ich mit den anderen machen soll.“
„Doc Brown, von Steineck, Kashia und Tatjana übernehme ich. Die kommen in den VIP Bereich. Der Rest kann erst einmal im Wohnzimmer bleiben.“
„Auch der Prinz?“
„Ja auch der. Ein Titel, und wenn er noch so wichtig ist, schützt nicht vor Narrenfreiheit und Anmeldepflicht.“
„As you wish. Soll ich noch irgendwem Getränke servieren oder direkt nach der Tür Aktion zum Kartentisch?“
„Die können sich selber versorgen. Du bist kein Butler oder sowas.“ Genervt schließt sie das Email Programm und schaltet den Computer aus. Ihr Ghul kommt zu ihr hin und fängt an ihre Schultern zu massieren. „Wenn du dich jetzt schon so aufregst, warum läßt du es nicht einfach?“
„Was lassen? Die Party?“
„Vielleicht auch, aber ich meine das mit dem Anmelden und so. Du regst dich die ganze Zeit nur auf. Egal was ist oder wer was macht, du bist immer auf 180.“ Sanft streichelt er ihren Nacken. „Wir könnten auch wieder nach Hause fahren. Noch bist du Gast hier. Also keine großen Verantwortungen und so. Und das bisschen Koffer packen mache ich mit Links.“
Sie dreht sich zu ihm um und schaut ihm in die blauen Augen. „Wie lange kennen wir uns jetzt?“
„Verzeih, ich mach mir nur meine Gedanken um dich.“
„Is it that bad?“
„Ein wenig.“ Er lächelt.
„Sorry. Es ist nur, alle Welt will, dass ich nach ihren Regeln spiel, aber selber hält sich nicht mal die Hälfte daran. Da! Das Child von Hester kommt. Aber selber hat sie Termine. Meine Einladung ist lang genug draußen, um zu wissen, ob man Termine hat.“
„Aber sie sagt dir wenigstens Bescheid.“
„Ja.“ Sie verdreht die Augen und liest weiter vor. „Dann Tatjana. Mit Überraschungsgast. Was ist das denn für eine Anmeldung? Schleppt sie ‘nen Haufen Menschen mit oder was? Ich hatte extra darum gebeten keine Mitzubringen. Ok von Steineck hat sich mit Mitarbeiter angemeldet. Das geht ja noch.“
Jackson hört mit seiner Massage auf, dreht den Stuhl herum und nimmt ihr die Anmeldungen aus der Hand.
„Hey! Was soll das?“
„Tara, reg dich ab! Du hast an alles gedacht. Du hast Blut bei Dr. Brown bestellt. Du hast Coke, Kaffee und was zu knabbern für mich und eventuelle andere Mitarbeiter. There is nothing to worry about! Es wird einen gute Feier, jeder wird sich daran erinnern, und wir werden einen schönen Abend haben. Und wenn nicht, dann schmeißt du sie eben alle raus und Ruhe ist. Später wird man dann eh nur noch sagen ‚typisch Toreador‘. Also, gibst du jetzt Ruhe? Sonst fahr ich allein.“
Böse funkelt sie ihn an, dann beginnt sie zu lachen. „Dich allein mit Jack und Co? Niemals! Du hast Glück das ich dich so mag.“
„Wieso?“
„Sonst müßte ich morgen eine Annonce in der Zeitung aufgeben ‚Fahrer gesucht‘.“ Sie zwinkert und schnappt sich ihre Tasche. „Na komm, let the game begin.“
Kaum das der Wagen steht, steigt sie aus, knallt die Tür hinter sich zu und geht ins Haus. Jackson holt ruhig den Korb mit den Sachen aus dem Kofferraum und folgt ihr. Aus dem Wohnzimmer schallt ihm schon Musik entgegen, als er die Kaffeemaschine wegstellt.
Genervt tigert sie hin und her, bis sie sich frustriert auf das Sofa fallen lässt. Er lehnt im Türrahmen und betrachtet sie.
„What?!“
„Wanna talk?“ er macht die Musik etwas leiser und setzt sich neben sie.
Mit einem Fuß tappt sie im Takt auf den Boden. Ihre Finger trommeln auf ihre Oberschenkel. Schmunzelnd nimmt er ihre Hände und hält sie fest.
„Calm down.“
„Wenn ich noch einmal das Wort Gabel höre, flippe ich aus!“
„Wird nicht geschehen Darling.“
„Was denken die eigentlich alle? Halten die sich für etwas besseres?!“ Wütend springt sie auf und fängt wieder an herum zu gehen. „Ich hätte mich ja angemeldet, aber… Ja, aber ich kann nicht lesen! Muss ich ein höfliches PS demnächst in Fettschrift und Point 28 machen, damit es JEDER sehen kann? Oder vielleicht einen Übersetzer?“ Sie bleibt stehen und schaut zu Jackson. „Vielleicht red ich ja anders. Toreadorisch oder so. Oder nein, mir fehlt die Translation zu Rosisch der Alten Welt! Das wird es sein!“
Jackson kann sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Und dazu hol ich mir am besten noch ein Gedankenlesegerät or something like that. Damit ich auch sofort über Dinge wie Primogene informiert werde. Wie reden Sie eigentlich mit ihrer Primogena!“ Tara schnaubt verächtlich. „Wie ich mit jedem rede, der einen Titel als Fahne vor sich her trägt und nen Dreck um Anfragen und Clansmitglieder kümmert.“ Sie nimmt ihre Krawatte ab und wirft sie auf den Schreibtisch. Die Augen geschlossen versucht sie sich auf die Stimme von Frank Sinatra zu konzentrieren.
„That’s insane. Especially that Sabbat girl. Wasn’t there any chance to talk earlier to the prince?”
“Don’t know. Maybe, maybe not.” Er steht auf und verbeugt sich vor ihr. „Shall we dance?“
„I don’t…“ Er nimmt ihre Hand, zieht sie zu sich heran und legt seinen Arm um ihre Hüfte.
„You want to.“ Zärtlich gibt er ihr einen Kuss. „Und nun denk nicht länger darüber nach bitte. Es war alles in allem ein guter Abend. Sie hatten Spaß und haben sich halbwegs wohl gefühlt. Morgen sieht die Nacht schon wieder ganz anders aus.“
Sie lächelt und legt ihren Kopf an seine Schulter. „Ich hasse dich dafür.“
„Kannst du ruhig, solange du dich dabei entspannst.“
Seufzend lässt sie sich von ihm im Takt der Musik führen. Er summt leise zu Moon River mit.
„Ich frage mich nur, wie man so stur sein kann.“
„Wer? Du?“
„Ach ich doch nicht. Hester.“
„Warum?“
„Na hör mal, ich habe keine zig Verehrer die mir Päckchen vor die Tür legen. Noch dazu bei wildfremden.“
„Soll ich dir vielleicht ein Geschenk machen?“
„Nein, aber überleg doch mal. It’s to strange. Somebody lays it down in front of my door. For Kashia. But the necklace is a gift to Hester.”
“Does it matter?
“Ich mag es einfach nicht, wenn Leute um mein Haus herum schleichen, okay?”
„Hast du noch mehr auf dem Herzen?“
„Did you really like the party?“
“Yes, I like everything about you.”
“For real.” Sie kichert und gibt ihm einen Kuss. „I think I’ll go to bed.“
„Same procedure as last night?“
„Same procedure as every night.“