Ja, wir haben wiedermal eine frustrierende Nacht im Whine N‘ Dine Café der Vorsintflutlichen. Das Schild draußen summt und das Satelliten-Radio spielt zum x-ten Mal N’Sync. Es wäre wie jedes andere Restaurant, nur dass es als IHDP (Internationales Haus der Pfannkuchen) getarnt ist und niemand dorthin geht.
Für gewöhnlich können die Vorsintflutlichen über jeden herfallen, auf den sie Lust haben, ohne fürchten zu müssen, entdeckt zu werden, solange sie die Eigentumssteuern zahlen können und für die Inspektoren sauber machen. Jeder, der das Restaurant betritt, wird ausgesaugt, was in Ordnung ist, da sich niemand um die Blödmänner kümmert, die Pfannkuchen zu Abend essen wollen.
Gerade anwesend sind:
Haqim (Assamit) „Asso“
Troile (Brujah)
Ennoia (Gangrel)
Malkav „Malkav“ (ich versteh’s auch nicht)
Seth „Du schon wieder? Husch!“
Tremere „Binky der Clown“ (er macht Zaubertricks)
Augustus (Giovanni) „Tubby“ (Dickerchen)
Ventrue „Er“
Arikel (Toreador) „Schlampe“
Absimillard (Nosferatu) „Meister“ (natürlich)
Gratiano (Lasombra) „Bastard“
Tzimisce… ich meine Lugoj „Lauryn Hill“ (thant thing, that thing, that thiiiing)
Nictuku N. (ich, wie sonst könnte ich dies aufzeichnen?) „Kleiner“ (obwohl ich älter als vier von ihnen bin)
Ein frustrierter Tremere sucht nach etwas. „Hat irgend jemand Valamarth gesehen?“
Gratiano: „Du meinst deinen Stock?“
Tremere (unruhig): „Das ist kein Stock. Das ist Valamarth, der Stab der Verdammnis!“
Arikel: „Sei mal ehrlich, mußtest du ihn mit Tolkiens Elfensprache benennen? Das ist SO D&D-mäßig.“
Tremere: „Wenn du Sindarin meinst, das habe ich nicht benutzt.“
Arikel: „Hast du wohl.“
Tremere: „Hab ich nicht.“
Gratiano: „Nenn ihn einfach Binky. Er haßt das.“
Tremere: „Sei ruhig, Bastard.“
Arikel: „Ooooh! Warum jonglierst du nicht ein wenig für uns?“
Tremere: „Aufhören!“
Gatriano und Arikel in gemeinsamen Singsang: „Binky der Clown! Binky der Clown!“
Tremere, dagegensingend und sich die Ohren zuhaltend: „Ich kann euch nicht hören, weil ihr zwei Ärsche seid. Ich kann euch nicht hören.“
Haqim winkt an einem anderen Tisch mit seiner Hand und läßt alle drei verstummen. Traurig schüttelt er den Kopf: „10.000 Jahre, und diese Schlampe ist immer noch nicht erwachsen geworden. Nicht dass die anderen beiden eine Ausrede hätten.“
Absimillard, der ihm gegenüber sitzt, nickt zustimmend und spuckt einen Klumpen… irgendwas auf den Boden.
An einem anderen Tisch spricht Augustus mit Ventrue über geschäftliches. „Ich gebe dir diese Internetaktien für diese geplante Diamantenmine in Sibirien.“ Innerlich kichert er, da die Internetaktien so gut wie wertlos sind. „Das klingt nach einem fairen Geschäft.“ Ventrue kichert innerlich, weil die Kosten für die Aushebung und den Betrieb einer Mine in Sibirien den Wert der Diamanten übersteigen.
In der Küche bereitet Tzimisce… ich meine Lugoj ein paar Sterbliche für das Abendessen zu. Er pfeift unter dem Gurgeln und Stöhnen vor sich hin, das von den seltsam festlichen Gerichten stammt, die es schon fertiggestellt hat. Ennoia kommt durch die Schwingtüren herein. „Wie geht es voran?“ Sie steckt ihren Finger in eine Art rosa Schleim.
Tzimisce haut ihr mit einem Tentakel auf die Hand. „Ah ah ahhhh. Du wirst warten müssen, bis es serviert wird. Andererschreits..äh..seits, ansehen darfst du es, dies wird mein bestes Werk bisher sein. Zu schade, dass die meisten der Banausen da draußen meine Arbeit nicht zu schätzen wissen.“
Gangrel zuckt mit den Achseln, „Ich denke, dass du sehr kreativ bist. Seit du dir diese Martha Steward Tussi hinter die Binde gekippt hast, warst du stets inspiriert.“
Tzimisce: „Es ist so schön, zu wissen, dass wenigstens einer guten Geschmack hat. Würdest du mir mit diesem Tablett helfen?“
Gangrel: „Sicher.“
Als das Essen in den Tischbereich gebracht wird, unterhalten sich gerade Malkav und Troile.
Malkav: „Also habe ich gesagt ‚Vergiß die schreienden Elefantenmenschen und laß uns wie die Cabbage Patch Kids reden!‘ Hahahahaha! Verstehst du?“
Troile: „Öhmmm…“
Malkav: „Ach Mann, wenn es keinen Sinn für dich ergibt, dann sag das doch! Versuchs mal mit ner anderen Sichtweise.“ Malkav starrt Toile einen verstörenden Moment lang in die Augen.
Troile fuchtelt einige Augenblicke mit den Armen, als wollte er Angreifer abwehren. Dann schaut er auf und beginnt zu lachen. „Jetzt versteh ich’s! Es IST lustig!“ Die beiden lachen eine weile, bis sie Schluckauf bekommen.
Seth schleicht sich an den Tisch: „Ich gebe euch beiden ein garantiert wirksames Schluckauf-Heilmittel, wenn ihr innerhalb von fünf Minuten einwilligt.“
Troile: „Du schon wieder? Husch!“
Seth: „Aber…“
Malkav: „Husch!“
Seth stapft unglücklich davon und die anderen beiden beginnen wieder zu lachen.
Ich, der treue Chronist, werde von einem zunehmend verzweifelteren Seth unterbrochen: „Möchtest du…“
„Nein, aber du darfst neben mir sitzen, wenn du still bist und deine Hände in deinen Taschen behältst.“
Seth, kurz unentschlossen, was er tun soll, schlurft weiter zum Ventrue/Giovanni-Tisch.
Ein Caitiff wird als Abendessen hereingebracht, doch man gestattet ihm, eine einzige Frage zu stellen, bevor er gefressen wird: „Was ist der Sinn des Vampirseins?“
Seth: „Wir sind keine Vampire. Wir sind Götter. Und du bist ein Vampir, dessen einziger Daseinszweck es ist, uns zu ernähren.“
Alle Köpfe drehen sich: „Du schon wieder? Husch!“
Arikel: „Also wirklich, unsere Nahrung hat mehr Klasse als du.“
Haqim: „Laßt uns unser Lieblingsspiel mit Seth spielen. Es heißt ‚Die unsichtbare schwarze Leere, in die du offenbar gestolpert bist, in der dich keiner finden kann‘.“
Absimillard: „Dieses Spiel hat seine Kinder Jahrtausende lang beschäftigt. Es ist wirklich witzig.“
Seth weint in einer Ecke und Tzimisce… ich meine Lugoj verschluckt den Caitiff in einem Happen. „Immerhin hatte der Unsichtbare teilweise recht.“ (Das Sprechen und Essen wird von zwei verschiedenen Mündern vollzogen, nur für denn Fall, dass sich jemand wundert.)
Troile: „Wähh, hättest du das nicht irgendwie anders machen können?“
Lugoj: „Dies ist die effizienteste Methode, das Blut von jemandem in sich aufzunehmen, ohne Beweise zu hinterlassen. Außerdem kommt es zu Mr. Giggles Struktur im Keller dazu.“
Ich: „Wer ist Mr. Giggles?“
Augustus: „Weißt du denn gar nichts? Mr. Giggles ist Lugojs Boudoir. Offenbar ist es wirklich schleimig, denn wenn ich versuche zu schlafen, höre ich Geräusche, als ob da unten etwas abgesondert würde.“
Ich: „Also das ist dieser Schleim, der an meiner Wand hinunterläuft. Es roch zu sehr nach mir, um mich zu beruhigen.“
Ennoia: „Ja, das war mal mein Raum, bevor Zapathasura noch mehr ausgeflippt ist als sonst. Ha! Du kommst mir nicht aus!“
Ennoia zerschlägt ihren Teller.
Malkav: „Tzimisce… ich meine Lugoj, schreit mein Abendessen um Hilfe oder ist das die wütende Menge um Augustus herum?“
Tzimisce schaut auf das Essen und zu Augustus: „Weißt du, das ist eine sehr gute Frage. *unbehagliche Pause* Hey! Woher weißt du… ach, egal. Nenn mich einfach Lugoj, okay?“
Malkav: „Entschuldigung, ich war durch die durchscheinenden Klauen abgelenkt, die durch Tubbys Aura schneiden.“
Tzimisce: „Ich meinte eben… oh Mann.“
Augustus: „Nicht schon wieder!“ Er steht auf und geht zu Absimillard hinüber. „Ich tue dies aus sehr vielen Gründen nur ungern, aber ich brauche dich für das Ritual.“
Absimillard: „Was…Braaaaaaaap!“ Mein Meister wird von Augustus unterbrochen, der den Heimlich-Griff anwendet. Ein gesunder Rülpser folgt der Bewegung und mein Meister wird vorsichtig wieder in seinen Stuhl zurück gesetzt.
Giovanni atmet tief ein und singt: „Mmmm lecker mmmm lecker mmmm lecker mmmm lecker…“ Die Geister kreischen und schmelzen wie Gummibärchen zu einer Pfütze zusammen. Augustus nimmt die sich auflösenden Geister in ein rotes Amulett auf und atmet erleichtert auf, bevor er sich wieder setzt. „Nun, wo waren wir stehen geblieben? Oh, ja, fossile Brennstoffe aus der Antarktis.“
Haqim zu Absimillard: „Du mußt zugeben, wie er den Schockeffekt genutzt hat war einfach genial. Die westliche Nekromantie wird mit Abscheu oder Unsterblichkeit betrieben, weißt du. Und was könnte noch abstoßender, widerlicher…“
Absimillard: „Danke für deine Erkenntnisse, Asso.“
Haqim grinst: „Ich gebe zu, das habe ich verdient. Wir sind quitt.“
Dreizehn Garou und eine Ananasi werden in den Raum teleportiert, an einem von ihnen ist eine Nachricht befestigt – ‚Besten Dank für die Kunstgalerie, bei der ihr mir geholfen habt. Meine Geschäftspartner fanden Musiker, die in die Musikinstrumente geformt waren, die sie spielten, sehr amüsant. Sie schweben sogar zu einem, wenn man auf ihnen spielen möchte. Interessant war auch die Seelenausstellung, in der die Seelen Sterblicher die Form von Weinflaschen hatten. Ein exquisiter Jahrgang. Dann waren da noch die Gemälde und Skulpturen, die beinahe lebendig schienen, he he he. Besonderes Vergnügen hatte ich, als sich eines meiner sterblichen Spielzeuge das von Malkav gemalte Bild ansah. Er begann wie verrückt zu lachen, meinte, er verstünde es und ging in Flammen auf. Netter Einfall! Als Gegenleistung für diesen wunderbaren Ort, an dem man sich entspannen und Kunst bewundern kann, habe ich euch ein paar Köstlichkeiten zukommen lassen.‘ Gezeichnet: Ned Nephandus.
Die Gäste befinden sich unter einem Gedanken-, Geister- und Zeit-Zauber, der sie davon abhält, sich zu bewegen, Gaben einzusetzen, seitwärts zu wechseln oder in Raserei zu verfallen.
Kind Gaias: „Ihr könnt zurück zu Gaia kommen, wenn ihr eure bösen Machenschaften aufgebt!“
Nachfahre des Fenris: „Sterbt, ihr Wyrmgezücht! Sterbt!“
Stiller Wanderer: „Seth, du wirst für das Übel sterben, das du über uns gebracht hast!“
Schattenlord zu den anderen Gefangenen: „Wir würden nicht in dieser Scheiße stecken, wenn ich der Alpha gewesen wäre!“
Ananasi: „Hey, ich muß auch Blut trinken. Ich stehe auf der Seite des Wyrms, genau wie ihr. Können wir nicht Freunde sein?“
Tremeres Blick wanderte über die Versammelten. Nachdem sie sich mit dem Blut der Wolflinge vollgestopft hatten, saßen die versammelten Vampirgötter nun in ihre Stühle gesunken herum. Alle bis auf Seth, doch wie dieser ein Geschäft mit der Ananasi abschließen konnte und nicht dafür bestraft wurde, konnte der alte Magier nicht verstehen. Er war einfach auf den Gestaltwandler zugegangen und hat ihm vor den Augen aller ein eindeutiges Angebot gemacht! Was ist aus dem Herumschleichen und den subtilen Plänen geworden? Seth war einfach faul geworden, das war eindeutig.
Tremere sah sich ein zweites mal im Raum um. Seine Augen wurden größer. Er räusperte sich.
„Hat irgend jemand Troile und Toreador gesehen?“ fragte er, als Ventrue seinen Kopf in seine Richtung wandte.
„Sie sind vor einer Weile gegangen, um auf der großen Leinwand fernzusehen.“ Erwiderte das Blaublut, noch etwas schläfrig nach dem Festmahl.
„Oh Gott!“ Tremere wollte nach seinem Stab greifen, nur um sich daran zu erinnern, dass er ihn noch finden mußte. Schnell aufstehend begann er, in seiner Eile Tische umzuwerfen, mit einem Ausdruck schieren Entsetzens auf seinem Gesicht. Ventrue sah verwirrt dabei zu.
„Was um alles auf der Welt machst du da?“ fragte Ventrue.
„Du erinnerst dich doch daran, wie sich Werwolfblut auf diese beiden auswirkt, nicht wahr?“ Tremere hielt lang genug inne, um zu dem gutgekleideten Vampir zurückzublicken, eine Augenbraue vor Beunruhigung hochgezogen.
„Oh.“ kam es von Ventrue, der sich dann am Kopf kratzte. „Nun, ja, sie werden ein wenig übermütig.“
„Zweijährige, die sich gerade mit 20 Packungen Gummibärchen vollgestopft haben, sind weniger ‚übermütig‘! Und du läßt einfach zu, dass sie in das Fernsehzimmer gehen, wo sie auf Ideen kommen können.“ erwiderte Tremere aufgebracht.
„Es schien ihnen zu dem Zeitpunkt gut zu gehen. Außerdem glaube ich nicht, dass sie den Kanal da drin wechseln können.“
„Nun, welcher Kanal lief denn, als sie hinein sind?“ fragte Tremere, immer noch besorgt.
In diesem Moment fängt aus den Lautsprechern an, das Endlied zum Film „Matrix“ zu dröhnen. Sowohl Ventrue wie auch Tremere hauen sich auf die Stirn, als Toreador den Raum betritt, gekleidet wie Trinity, sogar mit den gerade geschnittenen und gefärbten Haaren. Troile kommt nach ihr herein, passend dazu wie Neo gekleidet. Beide gehen entschlossen und langsam, irritierend langsam, um genau zu sein. Eindeutig den Slowmotion-Effekt des Filmes nachahmend lassen sie ihre Mäntel auf diese ultracoole Weise wehen, welche zweifellos der Grund für ein oder zwei Amokläufe in Schulen sein wird. Sich blicken sich im Raum um, wobei sie alles durch ihre dicken Sonnenbrillen erfassen.
„Oh Gott.“ flüstert Ventrue.
„Und die beiden müssen auch noch Geschwindigkeit haben.“ murmelt Tremere vor sich hin.
„Ich bin der Eine.“ meint Troile, mit einem bizarren, selbstgefälligen Ausdruck im Gesicht.
Als er über seine Schulter blickt, bemerkt Troile, dass Ventrue neben Seth steht, und zählt sofort zwei und zwei zusammen. „Morpheus! Sie haben ihn!“
Ventrue, Seth und Tremere blinzeln gleichzeitig. Schnell dämmert ihnen, dass Seth, mit seiner kupfernen ägyptischen Haut, dem kahlrasierten Kopf, um seinen Glauben wiederzuspiegeln, und der dicken Sonnenbrille, die er trägt, um die häßlichen Schlangenaugen zu verbergen, ihn zusammengenommen zu einem erstaunlich guten Morpheus-Double machen. Oder vielmehr ein erstaunlich gutes Morpheus-Double in einem schlecht beleuchteten IHDP. Ok, ok, ein erstaunlich gutes Morpheus-Double in einem schlecht beleuchteten IHDP, wie ihn ein hyperaktiver Troile wahrnimmt, der auf einem Matrix-Trip ist.
„Ich kann ihn retten!“ ruft Troile und rennt auf Ventrue zu, der dank seines schwarzen Geschäftsanzuges natürlich zum typischen ‚Agent Smith‘ wird.
Ventrue seufzt, schaut Troile in die Augen und sagt „Halt.“ Was Troile befolgt. „In Ordnung, Hände hinter den Rücken und draufsetzen.“ Troile gehorcht. „So, wessen Idee war das?“
„Öh… Tories. Sie meinte, das wäre lustig.“
„Sie war schon immer eine Poserin.“ murmelt Tremere.
„Trinity, hilfe!“ kommt es von Troile, der plötzlich eine brillante Idee hat.
Ventrue beißt die Zähne zusammen, als er das schnelle Klicken eines Pistolenlaufs an seiner Schläfe hört, als Toreador sich mit Geschwindigkeit neben ihn befördert. „Weich dem aus.“ kommt es von ihr.
Die Pistole geht los und eine Kugel fliegt durch Ventrues Kopf. Der Vorsintflutliche blickt sie genervt an, das Loch in seinem Kopf schließt sich schneller als die Kugel wieder austreten kann.
„Seelenstärke, meine Liebe.“ meint er.
„Du bist ein Spielverderber.“ schmollt Toreador.
„Ich kann doch gar nicht Agent Smith sein, hörst du.“ Erwidert Ventrue. „Ich kann mich nicht schnell bewegen, und ich bin nicht schrecklich stark. Alles was ich tue ist riesige Legionen von Gefäßen zu kommandieren und genug Reichtum anzusammeln, um kleine Länder zu kaufen. Die einzige körperliche Disziplin läßt mich nur einfach alles ignorieren, was ihr mit mir anstellen wollt.“
„Ja, da hast du recht.“ seufzt Toreador.
„Nun, Lasombra dagegen… Er ist stärker als Hulk und hat das richtige an.“ Ventrue lächelt seine äonenalte Nemesis an, der ihm von der anderen Seite des Raumes aus lautlose Flüche entgegnet.
Toreador und Troile raufen sich zusammen und treten dem Vampir gemeinsam gegenüber. Lasombra starrt sie wütend an.
„Wagt es, und ich verbanne euch beide in die Leere der ewigen Dunkelheit und Nacht, so schnell dass euch hören und sehen vergeht!“ bricht es aus ihm heraus.
„Spielverderber“ grummelt Troile. „Scheint, als müßten wir jemand anderen finden… Mister ‚Schaut ich kann die Sonne für drei verdammte Minuten verdunkeln‘ will nicht mitspielen. Juppi-Scheiß-duu, übrigens.“
Toreador kichert und schaut dann nachdenklich. „Ich glaube, dann bleibt nur Augustus.“
Augustus schaut einen Moment entsetzt auf, bis Troile seinen Kopf schüttelt. Er grübelt, und grinst dann. „OK, wie wär’s damit…ihr drei kommt hier rüber.“
Die Ahnen versammeln sich zweifelnd. „Ok, paßt auf, ihr zieht einfach eure Pistolen und schießt auf mich.“ grinst Troile.
Die drei schauen sich an, und sagen dann wie aus einem Munde „Nein“.
„Aaach, kommt schon Jungs!“ jammert Troile.
„Wir kennen alle deinen verdammten Temporis-Trick, Troile. Ich werde nicht dein verdammtes Ego füttern, indem ich zulasse, dass du deine kewlen Kräfte zu Schau stellst, indem du meine Kugeln im Flug anhältst.“ Erwidert Ventrue, mit dem Fuß klopfend.
„Öhmm…“ Seth unterbricht das bevorstehende Patt zwischen den vier Ahnen. Alle schauen ihn an. „Könnte mich jetzt jemand herunter lassen? Ihr zwei wolltet das tun, nicht wahr?“ er lächelt hoffnungsvoll.
Troile und Toreador schauen sich gegenseitig an. Dann rollen sie mit den Augen, wenden sich wieder Seth zu und meinen:
„Du schon wieder? Husch!“
„Aber ich kann nicht!“ heult Seth. „Darum geht es ja. Ich bin gefesselt, um Apophis Willen.“
„Nun.. dann sei ruhig.“ Kommt es von Brujah, als er sich nähert und ihm eine riesige Socke in den Mund schiebt.
„OK, die Stimmung ist hin. Laß uns gehen, Torrie.“
„Ohh… können wir zumindest den Abgang machen?“
„In Ordnung, aber wir können nicht wirklich mit den Waffen feuern.“
„Kein Problem. Ich krall mir einfach eine handvoll Patronenhülsen.“
Toreador tut wie angekündigt und wirft sie dann in die Luft.
Troile verlangsamt die Zeit bis zu einem Kriechen und läßt die Hülsen um ihn herum in extremer Slow Motion landen. Er und Toreador verlassen den Raum, die Waffen vor sich ausgestreckt, wobei sie so tun als würden sie schießen.
Gratiano: „Oh Mann! Die sind immer noch auf dem verrückten Blut und sie verschwinden schon wieder alleine in ein Zimmer.“ Eine bedrohlich aussehende schwarze Mauer materialisiert sich vor der Tür zum Fernsehzimmer. Wie zu erwarten hilft die durch Temporis hervorgerufene Solw Motion den beiden Clowns nicht, davon zu kommen. Die Mauer faltet sich um sie herum und bildet einen riesigen schwarzen Würfel, gerade als sie die Wand bemerken.
Ventrue: „Danke! Du bist doch zu etwas zu gebrauchen.“
Gratiano: „Halt die Klappe, du.“ Aus irgendeinem Grund sieht Ventrue urplötzlich sehr bedrohlich aus. „Entschuldigen Sie, Sir.“
Ventrue setzt sich hin und lächelt.
Tremere schreit auf: „Ich habe immer noch nicht Valamarth gefunden!“
Malkav steht auf und schlendert zu Seths schlaff herunterhängenden Gestalt: „Mein Güte! Was ist das hinter deinem Ohr?“
Durch irgendeinen unergründlichen optischen Trick zieht Malkav etwas heraus, das klein aussieht, doch groß scheint. Das seltsamste: die beiden gehen ineinander über. „Hier ist dein Stock, Binky.“ Und tatsächlich! Es ist Binkys Stock!
Tremere: „Du hast die ganze Zeit Valamarth versteckt? Du wirst bitter bezahlen, Malkav.“ Eine riesige Flamme ergreift Besitz von Malkavs Körper und er verbrennt zu nichts. Mit ihm der Stab. „AAAAH! Valamarth, mein Schatzzzz!“
Ich: „Öhm… sollte nicht wenigstens die Asche von einem der beiden Dinge übrig sein, die du vernichtet hast?“
Tremere: „Mach dich nicht über mich in meinem Elend lustig, du kleiner Emporkömmling!“
Ich: „Muß ich dich daran erinnern, dass du jünger bist als ich und dass du dir deinen Weg ins Vampirdasein gewaltsam erzwungen hast, anstatt ausgewählt zu werden?“
Tremere: „Du… hey, ich sollte etwas Asche haben. Das bedeutet…“
Malkav erscheint aus der Küche: „Du bist ein Tölpel! HAHAHAHAHAHAHA! Du hättest dein Gesicht sehen sollen als…“
Tremere ignoriert Malkav, als sich Erkennen in seinem Gesicht breit macht. „Ich brauche meinen Stab nicht, um Magie wirken zu können! Ich war die ganze Zeit von ihm abhängig und dabei brauche ich ihn gar nicht! Danke Malkav!“
Malkav: „Öhhm, das hatte ich doch die ganze Zeit vorgehabt. Ein Streich sollte dir die Augen öffnen, das sage ich immer.“
Tremere: „Nun kann ich mich wieder dir widmen, du kleiner Pimpf… Hey, wo bist du hin?“
<dumpfer Knall>
Tremere fällt zu Boden, nachdem ich ihn auf den Kopf geschlagen habe. Er wird sich früher oder später erholen.
Ich: „Und der Gewinner ist… ICH!“
Als mir Tzimisce auf die Schulter… patscht, hält Seth den Stab hoch: „Falsch, der Gewinner bin ich. Es werden nur ein paar Flüche notwendig sein, um das Unleben für den Schläfrigen da wirklich interessant zu machen.“
Tzimisce: „Wie hast du dich aus deinen Fesseln befreit?“
Seth: „Oh, nur ein kleiner Trick mit der Zunge.“ Seine gespaltene Zunge zuckt aus seinem Mundwinkel heraus und seine Augen leuchten einen Moment auf.
Die Nacht endete und ein Tag verging. Eine neue Nacht brach an. Bob Dylan lief im Satelliten-Radio und ein tropfender Wasserhahn klopfte im Rhythmus auf das abgewetzte Metall der Küchenspüle. Es war Zeit für mehr Chaos. Außerdem war ich mit dem Kochen dran.
Troile: „Ich hab Hunger!“
Arikel: „Wo bleibt denn das Essen.“
Gratiano: „Ich bin fast soweit, Tremere zu essen.“
Alle: „Wo bleibt das Essen?“
Tzimisce: „Sie werden ungeduldig, Kleiner. Du läßt lieber die Schnörkel weg, bevor es noch böse endet.“
Ich: „Ich weiß, ich weiß. Hör auf zu drängeln, ich bin beinahe fertig.“
Tzimisce: „Ich bin geduldig, nur über die anderen mache ich mir Sorgen.“
Ich: „So! Alles ist fertig. Laß es uns rausbringen.“
Tzimisce und ich tragen die Gerichte in den Eßbereich und verteilen Schüsseln voller roter Suppe, die, wenn sie wo anders stünde, sehr verdächtig ausgesehen hätte.
Arikel: „Was ist DAS denn?“
Ennoia: „Seltsam, es bewegt sich nicht.“
Tremere: „Ich werde das nicht essen, bevor du mir nicht gesagt hast, was das ist.“
Ich: „Als Hommage an Lugojs exzellentes Essen habe ich ein traditionelles Gericht aus Osteuropa zubereitet. Es wird Charnina oder auch Entenblutsuppe genannt.“
Ventrue: „Ich esse keine Tiere. Das ist schließlich minderwertig.“
Augustus: „Ach, ich bin nicht wählerisch.“
Arikel: „Was ist aus der Klasse in dieser Einrichtung geworden?“
Streit bricht aus. Es ist nun an mir, sie zumindest für die nächsten fünf Minuten zum schweigen zu bringen.
Ich: „AUFHÖREN!“ Die Gespräche verstummen. „Es ist viel besser als es sich anhört. Ich habe extra für diese Gelegenheit ein wenig eingekauft und euch ein paar der feinsten Sterblichen besorgt, die zu haben waren.“
Ventrue: „Und welche?“
Ich: „Nun, ich habe ein paar hervorragende Sportler für die Zusammenstellung dieser Suppe verwendet. Ihr werden niemand geringeren essen als die Anaheim Mighty Ducks.“ Ich grinse erwartungsvoll, doch keine von ihnen bewegt sich auch nur.
Gratiano: „Wer sind die?“
Ich: „Also ehrlich, wenn ihr einen Dschihad betreiben wollt, dann solltet ihr wenigstens ETWAS über die Welt der Sterblichen wissen. Das ist ein weltberühmtes Eishockeyteam, das vom Konzernriesen Disney finanziert wird. Ihr habt nicht nur junge, warmblütige Jugendliche in eurer Suppe, ich habe außerdem Disney unter großen Druck gesetzt und einen hochkarätigen Skandal verursacht, der die Nationale Hockey Liga noch Jahre lang unter Verfolgungswahn leiden lassen wird. Im Grunde habe ich etwa die Hälfte von Tubbys Investitionen ruiniert. BAHAHAHAHAHAHA!“
Die eine Hälfte der Anwesenden schaut zu Giovanni, die andere beginnt gleichgültig zu essen. Augustus: „Mit Michael Eisner ist nicht zu spaßen.“
Ich: „Ich weiß alles über deinen wertvollen kleinen Ghul, der die Kinder dazu manipuliert, sich von Sex-Werbung angezogen zu fühlen. Ich weiß, wie er es geschafft hat, dass ABC das Fernsehnetz mit den schlechtesten Einschaltquoten ist. Selbst ich weiß von seinem Beitrag zur Endlosen Nacht.“
Augustus: „Du kleiner Emporkömmling! Woher weißt du von der Endlosen Nacht?“
Tremere: „Was ist die Endlose Nacht?“
Ich: „Das ist eine Kleinigkeit, die ich so um 12 v.Chr. geschrieben habe.“
Augustus: „Du… hast es GESCHRIEBEN?“
Ich: „Jup, ich habs mir ausgedacht. Ich hab es auch da hin gelegt, wo ich wußte, dass du es finden würdest.“
Augustsu: „UNMÖGLICH! Ich hätte dich gesehen oder es herausgefunden.“
Ich: „Ich bin mehrere Jahrtausende älter als du. Als du es gefunden hast, war dein Auspex nicht annähernd so gut wie meine Fähigkeiten in Verdunklung. In dieser Hinsicht habe ich immer noch die Oberhand.“
Augustus: „Aber… aber… woher wußtest du, dass du mich nehmen mußtest?“ Er schien am Boden zerstört.
Ich: „Es war nur eine Investition. Du hast meine Erwartungen übertroffen und sogar einen eigenen Clan gegründet.“
Augustus: „Wirklich? Das ist so nett von dir.“
Ich: „Ich weiß, und nun iß bevor deine zerstörten Investitionen kalt werden.“
Tremere: „Was ist denn nun diese Endlose Nacht? Es klingt wichtig.“
Augustus: „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“ Tubby starrt besorgniserregend in Tremeres Augen: „Es gibt keine Endlose Nacht.“
Tremere, ein wenig benommen: „Du hast recht. Wie dumm von mir. Es gibt keine Endlose Nacht.“
Kain kommt in das Café hineingeschlendert: „Wie geht’s meinen Enkelkindern?“
Die Enkelkinder blicken auf, die Gesichter blutig und mit ausgefahrenen Zähnen.
„Wartet, jetzt erinnere ich mich, warum ich euch loswerden wollte. Ihr seid alle Dummköpfe. Wer bist du, und du, und du, und du und du?“
*deutet auf mich, Troile, Tremere, Lugoj, Gratiano und Augustus* „Oh, jetzt erkenne ich dich. *deutet wieder auf Lugoj* Alle schauen zu Lugoj.
Tzimisce: „Danke, dass du meine Tarnung hast auffliegen lassen, Opa!“ Er läuft weinend in sein Zimmer.
Kain: „Naja, wer seid ihr vier?“
Gratiano: „Ich bin Lasombras Kind, Gratiano.“
Tremere: „Ich bin Tremere und ich bin irgendwie was besonderes, aber ich nehme Saulots Platz ein.“
Augustus: „Ich bin Kappadozius‘ Kind, Augustus Giovanni.“
Ich: „Ich bin Absimillards Kind, Niktuku N., und ich habe Ravnos‘ Platz eingenommen, weil er durchgedreht und dann gestorben ist.“
Kain: „Ich möchte mich wirklich bei euch allen dafür entschuldigen, dass ich an dem ganzen Mist schuld bin, in dem wir stecken. Aber noch mehr tut es mir leid, dass meine Kinder euch erschaffen haben. Pah! Macht’s gut!“
Kain geht. Eine Rauferei und ein Blitz aus weißem Licht folgen gleich darauf. Kein kommt noch mal herein: „Entschuldigung für die Unordnung da draußen, aber ein paar dünnblütige Narren wollten euch aus irgendeinem Grund an den Kragen.“ Er schlägt sich auf die Stirn. „Verdammt! Ich hätte sie euch umbringen lassen sollen! Ach, was solls.“ Er geht wieder.
<betretenes Schweigen>
Ich: „Das war schrecklich deprimierend.“