Ein neuer Toreador namens André Schneider lud in das Haus des Prinzen, um seinen Einstand zu geben. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei diesem Namen und einen Decknamen handelte und der Gastgeber mit eigentlichem Namen Theodor von Fuchs hieß und der vernichtet geglaubten Erzeuger von Tessa von Hildburghausen war, die ihm auch direkt und öffentlich die Meinung über seine Scharade mitteilte. Neben vielen altbekannten Gesichtern, fanden sich auch zwei neue Neonaten der Ventrue ein. Markus Schneiderwind aus Göttingen und Lady Elizabeth Clairmont aus good old Britain. Auch Henriette gab sich für kurze Zeit die Ehre und regte sich auch direkt über die Burschenschaftsverbindungen des neuen Ventrue auf, bevor sie von dannen rauschte.
Langsam kam der Abend in Fahrt und die angeregten Gespräche wurden erst unterbrochen, als der Prinz herein kam. In seinem Arm die – wie er verkündete – drei Symbole der Macht in der Domäne. Ein fast faustgroßer Diamant, den er Regentendiamant nannte, ein Bund Schlüssel mit einem altertümlichen Schloss, den er dem Hüter der Elysien zugedenken wollte und ein Schwert für die Geissel bzw. den Sheriff-Posten. Unter den Augen der irritierten Domäne nahm der Ventrue Schneiderwind den Regendiamanten an sich und wurde sogleich vom Prinzen als sein neuer Prinzregent vorgestellt. Es ging zwar ein leichtes Raunen durch den Raum, doch einzig und allein Tatjana äußerte ihr Missfallen offen und verließ aufgebracht und Türen knallend den Raum. Nur wenige Augenblicke später folgte ihr der Prinz und aus dem Nebenzimmer ließ sich ein lauter Streit vernehmen. Die Miene des Prinzen war ausdruckslos, als er zurück zur Gesellschaft kam, aber jeder konnte in seinen Augen die Wut lesen, die in seinem Innern wogte.
Schnell forderte jedoch ein anderes Thema seine Aufmerksamkeit, denn die Anklage der Toreador gegen Suredin wurde erneut aufs Tapet gebracht und so durfte der neue Regent direkt mit seiner Arbeit beginnen, um ein adäquates und für beiden Seiten hinnehmbares Urteil zu finden. Ein langes Gespräch mit den anwesenden Primogenen führte offenbar zu der von ihm gewünschten Aufklärung der Vorkommnisse. Er ließ Suredin von dem mittlerweile eingetroffenen Erich pflocken und unterstellte ihn als Mündel dem gesamten Clan Toreador, auf dass dieser von ihnen Diplomatie und Umgangsformen lernen möge.
Im Laufe des weiteren Abends gab es ein längeres Gespräch zwischen dem neuen Prinzregenten und seiner Vorgängerin. Über die genauen Inhalte jedoch schwiegen beide, obwohl des der Brujah sehr schwer fiel, ihre Verachtung für den neuen Ventrue zu verbergen.
Gossip Talk aus Teutoburg
Guess what? Der Prinz hat einen neuen Seneshall, oder wie nennt man das? Prinz Regent? Das Erstaunen war groß, immerhin war es keiner der hiesigen Bewerber. Herr Gundlach trat zurück, Herr Suredin und Frau Defolg ebenso. Frau Wolff wurde es aber auch nicht. Sie rauschte wie es sich für eine ihres Blutes gehört von dannen, denn der neue Regent ist ein gewisser Herr Schneiderwind vom ehrenwerten Clan Ventrue, frisch angereist aus der Domäne Göttingen. Auf Anfrage des Prinzen, wie es scheint. Fragen über Fragen tun sich dabei auf. Warum erst die Bewerber Show, wenn das Casting für den Recall ausfällt und ein Gewinner ernannt wird, den keiner kennt? Sind die Geschäfte der Domäne bei einem Fremden in guten Händen? Oder ist er nur der Sekretär des Prinzen und somit eine neue Nanny für die ungezogene Domäne, die nach Sitte und Anstand schreit, während sie die Füße auf den Tisch legen und lamentieren?
Immerhin hat Clan Ventrue Zuwachs bekommen. Nicht nur in dem neuen Regenten, sondern auch aus dem guten alten England. Lady Elizabeth Clairmont. Adrett gekleidet wie es sich für eine englische Lady gehört. Sehr interessant.
Der Gastgeber des Abends, Clan Toreador seineszeichens, Herr Andre Schneider outete sich als Sire von Tessa und somit lautet sein Name Theodor von Fuchs. Das fällt glatt in den Bereich Totgeglaubte Leben länger. Wenn man Frau Wolff als ersten Fall nimmt. Tessa war dementsprechend nicht sonderlich erbaut ihren totgeglaubten Sire quicklebendig wieder zu sehen. Wir bleiben gespannt was da noch nach kommt.
Der neue Seneschall macht auf jeden Fall keine halben Sachen. Aus der Forderung von Frau Defolg wurden dann locker mal vier Abende, ein ungewisser Zeitraum, in denen Herr Suredin als Mündel dem Clan Toreador unterstellt ist. 30 Tage und 30 Nächte klingen da aufeinmal wie ein Silberstreif am Horizont, für beide Seiten.
Alles in allem ein besinnlicher Abend mit vielen netten Gesprächen, einigen Überraschungen und viel Gesprächsstoff für die nächsten Wochen.