Jack lud zu einem kurzfristigen Zusammensein im Haus des Prinzen, um in angemessenem Rahmen über allerlei Dinge zu beratschlagen. Ihre erste Intention war es, ihren Gästen in Bezug auf die Vernichtung Tatjanas auf den Zahn zu fühlen. Auch wenn sich einige Gäste nicht – wie verlangt – angemeldet hatten, so ließ die Brujah-Primogen doch alle hinein. Nur der Malkavianer von Deust musste sich, da er an einem ansteckenden Virus litt, in einen Quarantäne-Anzug stecken lassen, um die übrigen Gäste nicht zu gefährden. Die illustre Neonaten-Schar wurde um eine Attraktion reicher, als der Toreador-Ancilla aus München Comte de Bourbon erschien, um auf der Party auf den Prinzen zu warten.
Bereits früh am Abend kam es zu einem vertraulichen Gespräch zwischen der Gastgeberin und dem Primogen der Ventrue, Ismail Suredin, in dessen Verlauf es sehr hoch hergegangen sein muss, da der Ventrue direkt im Anschluss sichtlich um Haltung bemüht wankend das Haus und den Abend verließ. Auf die Frage nach dem Grund seines derangierten Auftretens antwortete Jack nur, dass ihm wohl das Herz gebrochen sei, was die fast den gesamten Abend um den Comte de Bourbon zusammensitzenden Toreador-Damen Tessa, Tara und Anastasia zu wilden Spekulationen veranlasste.
Der Abend plätscherte oberflächlich betrachtet vor sich hin, jedoch unter der Oberfläche wurden mehr und mehr Ungeduld, Wut und Argwohn aufgestaut. Den ersten wirklichen Faux pas erlaubte sich Erich, der sturzbetrunken vor dem mittlerweile eingetroffenen Prinzen erschien. Bevor jedoch schlimmeres geschehen konnte, wurde er von seinen Clansschwestern Jack und Sam „zur Ausnüchterung“ vor die Tür geschafft. Der weitere Abend wurde durch das Eintreffen eines Malkavianers namens Antonio Cassano aus Schaumburg überschattet. Dieser berichtete in wirren Worten von Werwölfen und Kirchenvertretern. Er hätte den Kontakt zu seinen Artgenossen verloren und wäre nun auf der Flucht, wie alle anderen auch. Sie seien allesamt untergetaucht oder aus der Domäne geflohen. Er selbst wolle weiter fort und bat um Durchreiserecht.
Im Laufe des weiteren Abends – mittlerweile war auch der Prinz eingetroffen und hatte seinen Gast de Bourbon begrüßt – wurde laut, dass der Nosferatu Lane wohl auf Geheiß Meyer zu Bentrups sich nach Assamiten – Prinzenmördern – erkundigt hätte. Aufgrund der Ereignisse und Verstimmungen des Rosenballs in München war de Bourbon sichtlich ungehalten, da er es als einen durchaus vorstellbaren Angriff auf seinen Prinzen sehen könne. Der Prinz stellte – nachdem er sich anscheinend ein wenig handgreiflich mit Lane unter vier Augen unterhalten hatte – richtig, dass er sich niemals nach dem Clan der Prinzenmörder erkundigt hätte, noch dass er plane, einen zu engagieren. Während dieses Disputs drang auf einmal Geschrei aus der Küche. Der Grund hierfür war ein Aussetzer Jacks, die schon den gesamten Abend ein wenig reizbar war und nun – vielleicht mit Selbstmordgedanken oder aus einer Übersprungshandlung heraus – sich selbst mit einem Skalpell den Arm aufschlitzte. Das viele Blut ließ kaum einen kalt und so waren alle froh, als dieser Umstand beseitigt worden war.
So eine richtig ausgelassene Stimmung wollte den Rest des Abends nicht mehr aufkommen und so verabschiedeten sich nach und nach die Gäste.